Resilienz stärken: 5 sinnvolle Gründe, um 2022 damit anzufangen

Wer als Selbstständige:r, Solopreneur:in, Freelancer:in oder Führungskraft am Puls der Zeit lebt, kommt früher oder später mit dem Begriff der Resilienz in Kontakt. Ist das ein neuer Trend, vielleicht nur ein Buzz-Wort, das so schnell wieder verfliegen wird, wie es gekommen ist? Im Gegenteil. Die eigene Resilienz zu stärken ist eine unbestritten wichtige und tiefgehende Fähigkeit für unsere Zukunft – etwas, das der Mensch schon immer kann, aber aktuell aus bestimmten Gründen Sinn macht, sich aktiv bewusst zu machen. 

Welche fünf Gründe es unabdingbar machen, – besonders als selbstständig wirtschaftende Frau beziehungsweise in Leitungsfunktion – die eigene Resilienz 2022 zu stärken, möchte ich in diesem Artikel beschreiben. Doch bevor du weiterliest, lass mich dir schnell erzählen, was ich mir von dir wünsche, wenn du am Ende des Beitrags angekommen bist: Mach’ direkt meinen beliebten Resilienztest, damit du auch genau weißt, wo dein persönliches Potential liegt, um deine Resilienz zu stärken. Tine meinte, dass sie dadurch in nur wenigen Minuten eine Einschätzung ihrer Resilienzfähigkeit bekam. Easy, oder? 

1. Multiple gesellschaftliche Krise

Es ist gar nicht nötig, den Teufel an die Wand zu malen. Die globale Krise ist präsent. Sie multipliziert und überlagert sich. Die Zukunftsforschung sagt, dass die Stärkung der Resilienz nicht nur jetzt, sondern weiterhin ein wesentliches Prinzip unserer Zeit sein wird. Was Resilienz genau ist und was ihre 7 Säulen sind, habe ich in diesem Artikel geschrieben. Klimawandel, Pandemie, finanzielle Krise und sozial wachsende Ungleichheiten sind Herausforderungen, die uns nicht in Ohnmacht fallen lassen dürfen. Es ist wichtiger denn je, als Akteur:innen in der Gesellschaft handlungsfähig und wirksam zu bleiben, ohne an den Gegebenheiten zu zerbrechen.

Wie groß unser Radius dabei ist, ist weniger wichtig – egal, ob es das eigene unternehmerische Tun ist, das Wirken in deinen Familienkreis oder dass du deinen Kund:innen aus voller Kraft weiterhilfst. Oder ob du darüber hinaus in deiner Gemeinschaft und Gemeinde tätig sein kannst, wo es sinnvoll ist und gebraucht wird. Wer das Prinzip der gestärkten Resilienz versteht, verinnerlicht und lebt – denn es ist nicht nur angelegt, sondern auch trainierbar – wird produktiver mit Rückschlägen, Tiefs, Stress und Krisen in einer unsicher gewordenen Welt umgehen können.

2. VUCA – Die komplexe Welt

Überforderung, Stress und die Sehnsucht nach Sinn sind Ausdruck einer Welt, die wechselhaft, ungewiss, komplex und mehrdeutig geworden ist (der Fachausdruck dafür ist “VUCA”, was die englische Kurzform ist für volatile, uncertain, complex und ambiguous ist). Es ist eine Realität geworden, dass sich die Dinge schnell verändern. Und damit wird es immer unmöglicher, sichere Voraussagen machen zu können. Dieser Umstand kann zu einer massiven Belastung werden, wenn man damit nicht umzugehen weiß. Doch wann, wenn nicht heute, war es je so glasklar, dass die Zukunft radikal offen ist – nicht zu wissen, was sein wird, kann zunächst beängstigend sein. Gleichzeitig auch vollkommen erleichternd, wenn du dieses Paradoxon zulässt. Nur in der Gegenwart bist du handlungsfähig (lies das nochmal).

Ja, durch verschiedene Rollen, Beziehungen, Informationen, Kanäle ist es auch eine Herausforderung geworden, zu erkennen, was wie zusammenhängt. Dass die Welt nicht nur schwarz und weiß ist, sondern sie durchaus so bunt, vielschichtig, mehrdeutig ist – ist wundervoll. Davon dürfen wir uns nicht verunsichern lassen, sondern lieber inspirieren. Gerade Selbstständige, Solopreneur:innen und Freelancer:innen sind heute also aufgefordert, in ihrem Tun lebendig, beweglich, kreativ zu bleiben und tatsächlich auch fehlerfreudig – die eigene Resilienz zu stärken heißt, hier den Vorteil zu haben, Klarheit und Energie im Chaos zu finden, sich durch Fokus auf eine Vision besser zu orientieren und neue Perspektiven einnehmen zu können, die dabei helfen, die Dinge besser zu verstehen.

Zu genau diesem Thema gibt es noch mehr Inhalt in meinem RESILIENZ. SOMMER. RETREAT, das von 6. bis 15. Juli 2022 stattfindet. In 4 kompakten Online-Trainings widmen wir uns den Themen Fokus, Energie, Gelassenheit und Achtsame Kommunikation. Damit du gut gerüstet durch die Herbststresswelle kommst.

Die Einsicht, dass Leben immer Bewegung ist, wurde mir erst durch eine persönliche Krisenerfahrung in ihrer Tiefe und radikalen Weisheit bewusst: “Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.” (Heraklit)

3. Digitalisierung & Achtsamkeit

Mit der ganzen Digitalisierung und Schnelligkeit des beruflichen und privaten Lebens ist auch eine Gegenbewegung entstanden: die Achtsamkeit. Neue Natürlichkeit und die Sehnsucht nach dem Grünraum, unzählige Meditationen, Yoga- und Waldbaden-Angebote sind dessen Ausdruck. Aus meiner Sicht als studierte Medienwissenschafterin und Resilienzcoach eine mehr als gesunde Reaktion. Gesund ist es besonders auch dann, wenn beide Aspekte miteinander Hand-in-Hand gehen dürfen. Eine digitale Infrastruktur hat beispielsweise den Vorteil, dass wir uns viel leichter untereinander vernetzen können, sogar über Ländergrenzen hinaus oder dass wir die Möglichkeit haben, Prozesse zu automatisieren, sodass wir mehr Zeit für Kerntätigkeiten haben, die nur wir als Menschen mit unserem Fachwissen leisten können. Doch wieviele Fenster und Tabs hast du meistens offen am Schirm? Wieviel Screenzeit? Das trackt ja niemand, aber es ist gefühlt immer zu viel.

Gleichzeitig braucht es also Räume des Ausgleichs, in denen du bewusst abschalten, regenerieren und Ruhe genießen kannst – du bist ein Mensch, keine Maschine, die funktionieren muss. Mein Ansatz ist dabei, diesen Ausgleich nicht mit der Absicht einzusetzen, dich und deine Arbeitsleistung zu optimieren, sondern sie als Selbstzweck des Menschseins zu etablieren und erhalten. Erwiesenermaßen sind Ruhephasen wichtig, um mit sich selbst in Kontakt zu kommen, zu verarbeiten, die eigene innere Balance zu pflegen. Kreative Ideen, neue Motivation und Freude in sozialen Interaktionen werden so zu natürlichen Bestandteilen eines ausgeglichenen Lebens mit starker Resilienz.

4. New Work erfordert Resilienz

Auch unser Arbeitsleben ist von einem strukturellen Wandel geprägt, der gerne mit dem Begriff der “New Work” beschrieben wird. Ich möchte hier dieses Konzept auf die einzelunternehmerische Tätigkeit anwenden. Es kommt nicht von ungefähr, dass in den letzten Jahren der Pandemie das Online-Business und die Idee der automatisierten Verkäufe einen Boom erlebt haben – besonders unter selbstständig wirtschaftenden Frauen. New Work lebt von der Idee, dass sich Arbeit grundlegend an dem ausrichten darf, was dir persönlich (oder in deinem unternehmerischen Tun) sinnvoll erscheint. Für mich als Mompreneur ist es die ideale und auch einfach naheliegendste Arbeitsweise – mit persönlicher Freiheit meiner Lebensgestaltung, Verantwortung in meinem fachlichen und wirtschaftlichen Tun, Vertrauen und Empathie für daran Beteiligte, Flexibilität von Zeit und Ort und Agilität in meinem täglichen Handeln.

Tatsächlich leben bereits viele Selbstständige, Einzelunternehmerinnen, Freelancerinnen tagtäglich diese Realität – vor allem und besonders dann, wenn man die Tätigkeit der Care Arbeit mitdenkt. Nicht wenige Frauen streben gerade eine solche Arbeitsweise mit ihrem selbstständigen Tun an. Diese Art der Arbeit erfordert es aber auch, die eigene Resilienz zu stärken und pflegen. Die Entscheidung, sich selbstständig zu machen, ging oft mit Hoffnungen, Idealen und einer bestimmten Vorstellung einher, wie auch Vereinbarkeit oder “Work-Life-Balance” zu bewältigen ist. New Work bedeutet, eine Tätigkeit auszuüben, die sowohl den eigenen Stärken und Bedürfnissen entspricht als auch einen höheren Sinn hat und in einem persönlich Umfeld zu arbeiten, das sich gut anfühlt. Um dieses Ziel nachhaltig zu verwirklichen und erfüllen, ist eine bestimmte Haltung gefragt: es braucht ein beweglich-robustes und resilientes Mindset, mit dem man diesen freien, aber wechselhaften Anforderungen des Lebens und Arbeitens langfristig begegnen kann.

Findest du dich hier wieder? Vielleicht denkst du jetzt, dass du gar nicht so genau weißt, wo du ansetzen könntest, um da einen richtigen Flow in dein Tun zu bringen. Wenn du es anders machen willst, als so viele Andere, dann ist dein easy erster Schritt mein Resilienztest. Der zeigt dir deinen Status Quo und du erkennst, welchen Bereich zu trainieren und entwickeln kannst.

5. Die Zukunft ist weiblich

Dass sich strukturelle Ungleichheit weder individuell noch unternehmerisch lösen lässt, ist selbstverständlich – noch immer bestehen Hindernisse für Frauen in der Arbeitswelt, egal ob angestellt oder selbstständig. Resilienz ist genau dafür da, um momentan Unveränderliches anzunehmen und trotzdem handlungsfähig zu bleiben – ja, die Welt aktiv mitzugestalten, wo es möglich und sinnvoll ist. Und auch hier gilt es die Ohnmacht zu überwinden. Meiner Erfahrung und Beobachtung nach sind solche Strukturen in so vielen Frauen verinnerlicht, verkörpert und wirken bis hinein in das eigene unternehmerische Tun. Hinderliche Glaubenssätze und Blockaden zu lösen ist grundlegend wichtig für weiblichen Erfolg – und ich bin an dieser Stelle dankbar für jede einzelne Strategin, Beraterin oder Managerin, die andere Frauen auf ihrem Weg zum Erfolg unterstützt (wie auch immer jede Einzelne diesen für sich definiert).

Denn seit ich mich in dieser Bubble der Fempreneurs bewege, weiß ich, was wirklich viele beschäftigt: da gibt es diese Furcht vor Sichtbarkeit und dem Unperfekten, die Selbstständige daran hindert, ihre Angebote schambefreit zu bewerben. Da gibt es diesen gefühlt massiven Zeitmangel, um das eigene Business ins Rollen zu bekommen und den Fokus auf dem zu halten, wofür sie ursprünglich losgegangen sind. Da gibt es dieses Stark-sein-müssen und die Erschöpfung, ohne regelmäßig aufzutanken. Und schließlich das schlechte Gewissen für eigene Bedürfnisse und Wünsche einzustehen, sie offen zu kommunizieren, aus Rücksicht auf andere. Aus meiner Sicht ist es so: die Resilienz ist nicht da, um primär Arbeitsleistung zu optimieren, sondern vielmehr um engagierte Frauen, die ihre Vorstellungen, Ideen und Projekte verwirklichen wollen, in ihrem Selbstverständnis und ihrem Tun zu stärken – um, JA, erfolgreich zu sein. Unabhängig, frei, glücklich und erfüllt.

Also, wenn bereit bist, über diese inneren Blockaden hinaus zu wachsen und die kommende Herbststresswelle, anders als viele andere, selbstbestimmt und gelassen zu meistern – dann komm in mein RESILIENZ. SOMMER. RETREAT. von 6. bis 15. Juli 2022. Dort bekommst du Tools und Strategien an die Hand für mehr Fokus, Energie, Gelassenheit und Achtsame Kommunikation.

Zusammenfassung und Fazit

Lass mich nochmal die fünf Punkte kurz zusammenfassen, warum es 2022 so wichtig ist, deine Resilienz zu stärken: 

• Resilienz ist essentiell, um mit Rückschlägen, Tiefs und Stress – gerade in Zeiten einer multiplen gesellschaftlichen Krise – produktiver umzugehen.
• Selbstständige, Solopreneur:innen und Freelancer:innen sind in einer wechselhaften und komplexen Welt (VUCA) aufgefordert, in ihrem Tun beweglich, kreativ und fehlerfreudig zu bleiben – allesamt resiliente Eigenschaften, die trainierbar sind.
• Mit der zunehmenden Digitalisierung steigt die Sehnsucht nach grünen und achtsamen Räumen der Ruhe und Regeneration – resilient sein heißt, sich stets selbst regulieren zu können, um ausgeglichen und gesund zu bleiben.
• Ein beweglich-robustes und resilientes Mindset braucht es genauso, wie fokussiertes und agiles Handeln, um die eigenen Ziele zu erreichen.
• Resilienz ist genau dafür da, um momentan Unveränderliches anzunehmen und trotz allen Herausforderungen handlungsfähig zu bleiben, um weiblichen Erfolg zu fördern.

Die meisten weiblichen Selbstständigen, Einzel-/Unternehmerinnen und Freelancerinnen, die ich kenne, sind nicht nur für die eigene Sache unterwegs, sondern wollen mit ihrem Tun etwas in der Welt bewegen. Und ja: Der Moment, in dem du vollkommen frei, selbstbestimmt und in aller Gelassenheit das tust, was dir gefällt, ist der Moment, in dem sich die Geschichte beginnt zu drehen. Resilient zu sein heißt, mit dir achtsam zu sein, dein Ich im Wir zu entfalten, kreativ zu fließen, nach deinen Werten zu handeln und Sinn zu stiften.

Es geht um lebendige Resonanz, statt um Optimierung.

Und, um es nochmal zu betonen: Die Zukunft ist radikal offen.

Das ist unsere Chance.